Wie man in den Wald hineinruft...

Ich liebe auf dem Jakobsweg besonders die Gemeinschaft der Pilger.
Das ist schon ein besonders Völkchen: sehr offen und bereit, über das zu reden, was sie wirklich bewegt und umtreibt. Da sind tiefe Verletzungen und existenzielle Fragen an der Tagesordnung.
Ich liebe diese Tiefe und Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben.

 

Tja, aber wer sagt denn, dass das auf die Jakobspilger beschränkt ist?
Gestern hatten wir ein befreundetes Paar zu Besuch. Ich habe vom Jakobsweg erzählt, auch von den Herausforderungen und Chancen.

Ich habe von den erreichten Zielen berichte.

Ganz im Gegenteil zu sonst habe ich aber auch von den  ungelösten Fragestellungen und immer noch offenen Wunden gesprochen.
Und siehe da:
Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.

 

Wir waren nicht immer so offen im Gespräch, so direkt an den Narben und alten Geschichten, die uns freudvoll wie schmerzhaft geprägt haben. Der Austausch war sehr bewegend.

Vor allem habe ich nicht mit dem großen Mitgefühl gerechnet. Ich bin doch sonst diejenige, die mitfühlt und nachfragt...
Das echte Interesse an meinen schmerzhaften Punkten habe ich bei meinen Freunden bisher selten so erlebt - kein Wunder, wenn ich sie sonst nicht anspreche.

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